Du bist ein*e Rassist*in! Dieser Satz verunsichert und beschämt weiße Menschen. Vermutlich deshalb kann kaum eine*r diese Aussage einfach so stehen lassen. Warum auch? Rassist*innen sind böse. Und sie gelten als schlechte Menschen, denn sie geben Menschen einen unterschiedlichen Wert. Weiße stehen in diesem System ganz oben. Und je nach Hautfarbe reihen sich „die Anderen“ darunter ein.
Was aber, wenn wir alle rassistisch geprägt wurden? Unabhängig von unserer politischen Ausrichtung, unabhängig von unserer eigenen Hautfarbe und Familiengeschichte, egal wie divers der Freundeskreis ist, wie oft wir schon im Ausland waren und wen wir lieben? Was ist wenn alle Menschen in ein rassistisches System hineingeboren werden und deshalb erst aktiv lernen müssen, unseren Rassismus zu überwinden? Auf dieser Annahme basiert die „Critical Whiteness-Forschung“. Sie untersucht unter anderem, warum es so schwer ist, mit Weißen über die Einfluss ihrer eigenen Hautfarbe zu sprechen. Zeit, sich diese Forschungsrichtung genauer anzusehen.

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